Das Übersetzungsverhältnis ü wird je nach Verwendungszweck mit sehr verschiedenen Bedeutungen wiedergegeben:
Formel U.1: Komplexes Übersetzungsverhältnis als Verhältnis der Bemessungsspannungen
Dieses Ü. ist das Verhältnis der komplexen Bemessungsspannungen und gibt daher die Phasenverschiebung im Leerlauf gut wieder. Es eignet sich für die Charakterisierung von Schaltgruppen. Natürlich ändert sich diese Phasenverschiebung unter Belastung, was durch dieses Ü. nicht mit erfasst wird.
Für das Ersatzschaltbild braucht man ein Übersetzungsverhältnis,
das nicht durch die Eigenschaften der Bauelemente des
Ersatzschaltbilds beeinflußt wird, weil die ja schon vorgegeben
sind.
Für seine Bestimmung und Anwendung ist, wenn hohe Genauigkeit
erwünscht ist, ein Ü. das aus dem Windungszahlenverhältnis
N1 / N2
bestimmt wird, erforderlich:
Formel U.2: Reeles Übersetzungsverhältnis als Verhältnis der Windungszahlen
So kann man die Phasenverschiebung und das Spannungsverhältnis bei jedem Belastungszustand über das Ersatzschaltbild bestimmen.
Wenn man das Ersatzschaltbild entsprechend anpaßt kann man ü fast beliebig wählen. Das ändert jedoch nichts daran, daß man für eine genaue Berechnung Informationen über das Windungszahlenverhältnis braucht. Wenn man ü von den Windungszahlen unabhängig macht, muß man Bauteilgrößen kennen, die man nur aus dem Windungszahlenverhältnis bestimmen kann.